Am 26. August 2010 trafen sich der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion, Frank Stöhr und der Vorsitzende der Deutschen Verwaltungsgewerkschaft, Kurt Rieß zu einem ersten Kennenlerngespräch. Zugegen waren weiterhin der Leiter des Geschäftsbereichs Tarif der dbb tarifunion, Ulrich Hohndorf und der Vorsitzende der DVG-Tarifkommission, Jürgen Kretzschmar. Die Initiative zu diesem Gespräch war von Kurt Rieß ausgegangen.

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v.l.n.r Frank Stöhr, Jürgen Kretzschmar, Kurt Rieß und Ulrich Hohndorf

Hauptsächlicher Inhalt waren Fragen der künftigen Mitarbeit der DVG in der dbb tarifunion. Frank Stöhr brachte seine Erwartung zum Ausdruck, dass die DVG sich künftig aktiv an möglicherweise notwendigen Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen möge, und dies bereits ab dem kommenden Frühjahr, wenn Tarifverhandlungen mit der TdL zum TV-L anstehen.

Der DVG-Vorsitzende sagte dies zu, bat jedoch auch um Verständnis, dass aufgrund der noch zu schaffenden finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Teilnahme an Aktionen die Erwartungen noch nicht zu hoch gesteckt werden dürfen.

Beide Seiten nutzten die Gelegenheit, auf Mängel und Missverständnisse in der Zusammenarbeit in den letzten Jahren einzugehen. Von Seiten der dbb tarifunion wurde insbesondere die Beitragssituation in der DVG und die Aufnahme ehemaliger Mitglieder anderer Fachgewerkschaften kritisch angesprochen. Die DVG wies darauf hin, dass es keine vertrauensvolle Zusammenarbeit geben könne, wenn die dbb tarifunion handle, ohne die Funktionäre vor Ort z.B. in Hessen oder in Sachsen einzubeziehen.

Der DVG-Vorsitzende brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass auch der Verband der Verwaltungsbeamten in BW bis Ende 2012 die volle Tariffähigkeit hergestellt haben werde. Dafür gebe es eindeutige Hinweise. Er bat Kollegen Stöhr um Unterstützung bei der Herstellung der vollen Handlungsfähigkeit der DVG in Bezug auf Arbeitskampfmaßnahmen. Ein erster Schritt dazu werde getan, wenn die Kollegen Hohndorf und Goodson als Referenten Ende September 2010 in Königswinter die Arbeit der Tarifkommission der DVG unterstützen.

Das 90-minütige Gespräch verlief in einer offenen Atmosphäre. Beide Seiten vereinbarten ein weiteres Gespräch im Frühjahr 2011 nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen zum TV-L.